Der Prado Park liegt ebenfalls noch im Stadtgebiet, ist riesengroß und wird vom Fluss Arroyo Miguelete durchzogen. Erneut sind viele Sportflächen platziert, hier auch ein Leichtathletik-Stadion, ein kleiner Reitstall und eine Blumenkooperative.
Am Rand des Parkes ist seit 1947 das Liceo Militar untergebracht. Das wäre weiters nicht bedeutend, hätte nicht der spätere General Guido Manini Ríos Stratta bekannt, dass er dieses Liceo besuchte, weil er die Tupamaros bekämpfen wollte. Was er offensichtlich auch gemacht hatte. Verteidigungsminister Eleuterio Fernández Huidobro* und Präsident José Mujica baten Ende 2011 trotzdem, den Senat Guido Manini Ríos zum General zu befördern. Obwohl sie wissen mussten, dass Manini den Notar der Republik als Familiennotar hatte, womit einige Besitzungen verschleiert wurden, und er vieles versucht hatte, damit Beteiligte an den Folterungen in der Militärdiktatur nicht verfolgt wurden.
Erst nachdem General Nanini einige Gesetze der Republik verletzte, musst ihn Präsident Tabaré Vásquez (nach Mujica) degradieren.
Mag sein, Nanini hatte es darauf angelegt. Jedenfalls gründete er eine neue rechte Partei. Sein Familiennotar wurde stellvertretender Vorsitzender und Kandidat für den Vizepräsidenten.
Die Partei Cabildo Abierto (etwa offene Lobby, aber in der Geschichte auch eine Selbstverteidigungsgruppe in der Nachbarschaft), ist selbst nach einer Wähler’innen-Befragung weit rechts einzustufen und derzeit mit etwa 10% die viertstärkste Partei Uruguays. Sie wollen das liberale Marihuana-Gesetzt aufheben, die Abtreibung wieder verbieten und auch die gleichgeschlechtliche Ehe nicht zulassen.
* Huidoboro, genannt El Ñato, starb 2016, er war Journalist, Politiker, Schriftsteller und Guerillero der Tupamaros. Ursprünglich wollte er Fußballer werden, aber der beginnende Faschismus in Uruguay ließ ihn zum Kämpfer werden.